Das Projekt

Die bereits bestehenden, stark genutzten S-Bahn-Korridore nach Harburg / Neugraben und Bergedorf werden für die Anforderungen der Zukunft ertüchtigt. Dafür erhalten die Strecken neue Strom-, Weichen- und Signaltechnik.

Südlich der Elbe ist nicht mehr Hamburg? Von wegen! Die neue S-Bahn-Linie S6 Süd rückt den Süden noch enger an die City. Sie kommt zur Unterstützung der Linien S3 und S5, auf welchen die Fahrgastzahlen besonders stark steigen, denn sehr viele Menschen pendeln aus dem Hamburger Süden in die Innenstadt.

Längere und mehr Züge von und nach Bergedorf: Auch zwischen Altona und Bergedorf bauen wir die Strecke aus und schaffen mehr Kapazitäten. Ein dichterer Takt und längere Züge für die Linie S2 werden so möglich.

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E-Mobilität der ersten Stunde – mehr Züge – mehr Strom 

Die Hamburger S-Bahn fährt schon immer elektrisch und seit 2010 mit 100% Ökostrom. Allerdings waren die Anforderungen an Takte und Fahrgastzahlen früher geringer als heute. Wenn mehr und längere Züge fahren sollen, muss auch mehr Strom im S-Bahnnetz fließen. Dafür ertüchtigen wir nun die Infrastruktur.

Die Voraussetzungen für eine stabile und leistungsstarke Stromversorgung schaffen wir mit zahlreichen Einzelmaßnahmen und acht neuen Gleichrichterwerken. Außerdem entsteht ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) auf dem Harburger Korridor. Das sorgt für einen stabileren Bahnbetrieb. 

Projektleiter Philipp Koslowski

Mit der Erweiterung der S2 und der zukünftigen S6 Süd leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende in Hamburg. Die besondere Herausforderung: Bauen im Bestand unter dem rollenden Rad und eine Vielzahl an Gewerken. Das schaffen wir in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit DB Energie, der S-Bahn und der Stadt Hamburg.“

Philipp Koslowski - Gesamtprojektleitung DB InfraGO AG

„Der Ausbau der Korridore Harburg / Neugraben und Bergedorf ist ein zentraler Baustein für den Wachstumskurs der S-Bahn. Mit Abschluss der Modernisierung können wir mit der S6 eine neue und zusätzliche Linie auf das Gleis bringen und zudem auf der S2 Langzüge bis nach Bergedorf fahren. So bieten wir künftig unseren Fahrgästen noch mehr Zugangebot und Sitzplätze.“

Jan Schröder - Chef S-Bahn Hamburg

Jan Schröder
Erweiterung S2 / S6 Süd Hamburg © DB InfraGO AG

Projektziel

Die Kapazitätserhöhung im S-Bahn-Netz Hamburg schafft ein attraktiveres Verkehrsangebot in hoher Qualität:

Mehr Züge für Harburg dank der neuen S6 Süd. Mit dem Streckenausbau zwischen Neugraben, Harburg und dem Hauptbahnhof steigern wir die Kapazität um 40 Prozent: Künftig fahren in 10 Minuten bis zu 3 Züge je Richtung.

21.000 Fahrgäste können dann pro Stunde und Richtung die S-Bahn über die Elbe nutzen – ein echter Pendlertraum.

Höherer Takt und mehr Platz für Bergedorf 

Alle fünf Minuten, auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten: Durch die Ausweitung in 2027 können können in Zukunft Züge zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf im 5-Minuten-Takt unterwegs sein. Die Erweiterung S2 / S6 Süd schafft außerdem die Voraussetzung für den Einsatz von Langzügen zum Fahrplanwechsel 2028/29.

Umsetzung

Acht Gleichrichterwerke entstehen, die Standorte sind Veddel, Kornweide, Heimfeld, Neuwiedenthal, Allermöhe, Rothenburgsort, Lohbrügge und Hauptbahnhof.

Die Bahnstromversorgung sowie Signal- und Weichentechnik werden umfassend erneuert und angepasst.

Investitionen von rund 425 Mio. Euro fließen in insgesamt 12 Einzelmaßnahmen:

Wie funktioniert ein Gleichrichterwerk?

Zeitplan

  • 2018

    Projektstart

  • September 2024

    Offizieller Baustart und feierlicher Spatenstich

  • November 2024

    Abschluss Realisierungs- und Finanzierungsvereinbarung
    Start der Vorarbeiten auf dem Bergedorfer Korridor

  • Dezember 2028

    vsl. Bereitstellung der Infrastruktur für Langzugeinsatz S2

  • Dezember 2029

    Geplante Inbetriebnahme S6 Süd für den Fahrplanwechsel 2029/2030

Umwelt

Naturschutzmaßnahmen bei unseren Bauvorhaben

Berücksichtigung der Brutzeit: 

Die Baufeldfreimachung erfolgt außerhalb der Brutzeit heimischer Vögel, um deren Schutz zu gewährleisten.

Vermeidung von Bodenverdichtung und -versiegelung: 

Wir setzen auf Bauverfahren, die Bodenverdichtungen und -versiegelungen weitestgehend vermeiden, um die natürliche Bodenstruktur und -funktion zu erhalten.

Förderung der Artenvielfalt: 

Als Teil unserer Naturschutzmaßnahmen bringen wir Nist- und Fledermauskästen an, um bedrohten Arten Lebensraum zu bieten.

Norddeich Mole – Fledermaushotel

Auswahl der Umwelt- und Ausgleichsmaßnahmen

Langweid (Lech) – Ausgleichsmaßnahmen

Auf einer Fläche von insgesamt über zehn Tennisfeldern werden wir…

… im Landkreis Lüneburg eine Fläche von fünf Tennisfeldern (1.290 Quadratmeter) aufforsten, um einen bodensauren Eichenmischwald zu schaffen.

… in Freiburg (Landkreis Stade) eine knapp vier Tennisfelder (950 Quadratmeter) große Fläche zur Bewirtschaftung von Streuobst mit heimischen Obstsorten anlegen.

… in Heimfeld auf einer Fläche von rund anderthalb Tennisfeldern (400 Quadratmeter) naturnahe Gehölze als Kompensationsmaßnahme für das Gleichrichterwerk Heimfeld entwickeln.

FAQ

Verstärkung für Bergedorf:
Zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf besteht aktuell ein 5-Minuten-Takt der Linie S2 in der Hauptverkehrszeit.

Künftig sollen die S-Bahnzüge zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf dann angebotsorientiert ganztägig im 5-Minuten-Takt fahren, alle zehn Minuten ein Langzug. Durch die geplante Umstellung und Investitionen erfolgt eine deutliche Steigerung der Platzkapazität für Fahrgäste wie auch ein Ausbau der Taktung. Dann können statt jetzt 12.000 Fahrgäste, 15.000 Fahrgäste pro Stunde und Fahrtrichtung die S2 nutzen.

Verstärkung für Harburg:
Die S6 verstärkt die S3 und S5, zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Neugraben sollen künftig bis zu drei Züge je 10 Minuten und Richtung fahren. Dies ermöglicht einen Kapazitätszuwachs von 40 Prozent.

Seit 2007 stieg die Nachfrage um rund 30 Prozent und ein weiterer Anstieg ist absehbar. Bereits heute sind 235.000 Fahrgäste täglich auf der Harburger Linie (der künftigen S6 Süd) unterwegs. 

Die Beeinträchtigungen an und auf der Strecke unterscheiden sich lokal und werden vorab entsprechend kommuniziert. 

Der Gesamtumfang aller geplanten Maßnahmen (bestehend aus 12 Einzelmaßnahmen) auf den beiden S-Bahn-Korridoren (S2 / S6 Süd) wird rund 425 Mio. Euro betragen. Das Projekt kann mit bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten durch Bundesmittel bezuschusst werden. Die Voraussetzungen liegen vor: Mit einem ermittelten Nutzen-Kosten-Faktor von über 3 ist eine überdurchschnittlich hohe Wirtschaftlichkeit des Korridorausbaus nachgewiesen. Die Deutsche Bahn beabsichtigt, einen Antrag auf Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) beim Bund zu stellen.

Hamburg hat insgesamt rund 92 Mio. Euro in den Haushalt bis 2026 hinterlegt und eine entsprechende Drucksache für die Sanierung der beiden wichtigen S-Bahn-Korridore beschlossen sowie an die Bürgerschaft überwiesen.

Bei der S6 Hamburg-West handelt es sich um ein Parallelprojekt. 

Das Projekt umfasst 8,85 Kilometer S-Bahn-Tunnel mit fünf unterirdischen Stationen. Damit erhalten 40.000 Menschen in Bahrenfeld, Lurup und Osdorfer Born Zugang zum Schnellbahnnetz. Bis 2030 werden wir die Grundlagen ermitteln und die Vorplanung durchführen. Zudem stehen auch Vermessungsarbeiten und Baugrundsondierungen, eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie Konzeption und Beginn der Öffentlichkeitskommunikation an. Mit der S6 Hamburg-West wird der Hamburger Westen an das S-Bahn-Netz angeschlossen. 

Mit der Umsetzung aller geplanten Maßnahmen trägt das Projekt seinen Teil zur Verwirklichung des Masterplanes für Hamburg bei. Denn eine Starke Schiene für Hamburg ist eine Starke Schiene für den gesamten Norden.